Schatten und Licht
  Prolog
 

Minora saß in ihrem engen Kleid, das ihr die Luft abschnürte auf dem kleineren Thron im Hauptsaal des Schlosses. Ihre Mutter saß leicht erhöht neben ihr, auf dem prunkvoll verzierten Thron aus Lenyawurzeln. Ihre Mutter wedelte einmal mit der Hand, dann wurde das große Tor das zur Halle führte geöffnet. Eine Gruppe Menschen, einfach Bürger und Bauern strömte in die Halle, ihnen voraus ein groß gewachsener Mann. Er trug verdreckte und blutige Kleidung und sah selbst nicht sehr gesund aus. Sein verklebtes Haar hing ihm teilweise ins Gesicht. Während die Menge hinter ihm stehen blieb, lief er weiter, den moosgrünen Teppich entlang bis er vor dem Podest stand. Schwungvoll verbeugte er sich. Königin Lamana räusperte sich, dann richtete sich der Mann auf und holte ein kleines Stück Pergament aus seiner Tasche. Mit lauter Stimme verkündete er sein Anliegen ,,Königin Lamana, ich bringe einen Brief von Fürstin Elvana aus Doste bezüglich des Steinhandelproblems.“ Minora sah vorsichtig zu ihrer Mutter hinauf. Dieses Problem hatte sie bis jetzt als unwichtig abgetan, aber der Steinhandel war eine der wichtigsten Einnahmequellen Dostes und wenn der Handel mit Estrea eingestellt würde, würde Doste vieles von seinem Momentanen Glanz verlieren. Minora konnte die Sorgen Elvanas also verstehen ,,Lies vor“ befahl die Elfenkönigin. Der Bote faltete den Brief auseinander und las laut vor
,,Hoch geschätzte Majestät,

bereits des öffteren schickte ich euch meine Leute um über das momentan laufende Steinhandel-Problem zu sprechen. Da sich die Lage bisweilen nur verschlechtert hat, schicke ich euch sechs meiner Leute, um darüber erneut zu sprechen.

Sie werden euch hoffentlich nicht allzu viele Umstände machen.

Mit hoch geschätzten Grüßen
Fürstin Elvana Chio von Doste“

Der Bote faltete den Brief wieder zusammen und sah die Königin erwartungsvoll an. Diese nickte ,,Nun gut. Richte Elvana aus, das ich ihre erneuten Gesandten empfangen werde wie die letzten. Aber beeile dich“ Die Miene des Mannes wurde kalt ,,Ich hatte gehofft ich könnte noch eine Nacht bleiben um mich zu erholen. Ihr wollt doch auch, dass eure Nachricht bei Elvana ankommt. Der Weg zum Portal ist nach wie vor gefährlich“ Lamana sah ihn finster an und Minora spürte wie sie die Zähne zusammen bis ,,Mutter bitte“ flüsterte sie in Lamas Richtung ,,Also gut. Du darfst eine Nacht hier bleiben, aber morgen früh brichst du ohne Verzögerung auf!“ Der Mann verbeugte sich und verschwand dann in der Menge.

Im Laufe des Vormittags hörten sich die Königin und die Prinzessin die Bitten und Wünsche des einfachen Volkes an. Es war wie immer langweilig, eintönig und das selbe wie immer. Als endlich alle Leute vorgetragen hatten und die Halle leer war. Erhob sich Lamana und stolzierte die lange Treppe nach oben. Minora beeilte sich das selbe zu tun, bemühte sich aber genau so nicht aufzufallen. Als ihre Mutter außer Sichtweile war. Huschte Minora mit ihrem wehenden grünen kleid die Gänge entlang bis zu ihrem eigenen Zimmer. Sie öffnete die Tür einen Spalt und schlüpfte schnell hindurch. Ihre Dienerin Naimea wartete bereits. Sie half ihr schnell das feine Kleid auszuziehen und die schlichte Elfenkleidung an zu ziehen. Flink band sie Minoras Kastanienbraune Haar zusammen und versteckte die Ohren darunter. Minora wusste wie sie nun aussah. Bäuerlich, allgemein, unwichtig, wie ein Mensch ,,Ihr müsst wie immer bis zum Abendessen wieder hier sein“ sagte Naimea und räumte die Sachen weg. Minora rutschte unter ihr hohes bett und durch das Loch in der Wand. Sie lies sie drei oder vier meter fallen und landete weich im heu, das in der sonst leeren Drachenbox lag. Minora kletterte schnell heraus, sprang auf eines der braunen Pferde die für den Notfall immer gesattelt waren und ritt aus den Stallungen heraus. Wie sie erwartet hatte, waren einige Reiter, die auf der Besprechung dabei waren, noch auf dem Schlossgelände und verließen diese gerade. Minora mischte sich unter die Menge und ritt unbemerkt an ihren eigenen Wachen vorbei aus dem Schloss. Sie ritt die weiten Straßen Estreas entlang, bis zum westlichen Tor, dessen Weg weiter in andere Städte führte. Im Schatten der mauer folgte sie einem kleinen Weg, bis zu einer Hütte im Wald, wo ihr Waffenlehrer und eine Magierin warteten um sie wie immer heimlich zu unterrichten


 
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